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Gestaltungsanalysen als Basis fundierter Designkritik

Vortrag auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Designgeschichte e.V. (GfDg)
in Kooperation mit der Hochschule für Gestaltung (HfG)
Datum: 19. und 20. Mai 2017
Ort: Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach am Main

Artefakte und deren Gebrauch kritisch zu reflektieren ist ein wichtiger Ausgangspunkt, um Gestaltungsspielräume auszuloten und mögliche Zukünfte zu formulieren. Dabei dient die Analyse vorhandener Objekte häufig als Grundlage, um Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Individuum zu beschreiben und zu diskutieren. Die so erlangten Kenntnisse können nachfolgende Entwicklungen beeinflussen oder als Thesen gar Anlass für neue Konzeptionen werden. Dadurch nehmen Methoden zur Gestaltungsanalyse in den Designwissenschaften wie auch der Designpraxis eine zentrale Rolle ein. Sie fungieren als Instrument, um Details und deren Bedeutung bewusst zu machen und Wissen sowie Vergleichbarkeit in die Diskurse einzubringen. Im iterativen Gestaltungsprozess sind sie als Werkzeug sogar immanentes Moment von Designkritik.

Aufgrund dieser besonderen Stellung zeichnet der Beitrag die Ausdifferenzierung der vom Design aufgegriffenen Methoden zwischen Natur- und Geisteswissenschaften nach. So wird es möglich, einen Blick auf den jeweiligen Designbegriff bzw. Fokus der Disziplin zu werfen. Vernetzte Dienste, sich wandelnde Interfaces und die grundlegenden Trennung von Funktion und Bedienung im ›Internet der Dinge‹ erfordern zukünftig neuartige Ansätze für eine Bewertung. Denkt man an Themen wie maschinelles Lernen oder parametrische Entwürfe, so wird klar, dass diese nur unzureichend auf der Phänomen-Ebene verstanden und beurteilt werden können. So gilt es, die Gestaltungsanalyse mit Aspekten einer Prozessanalyse anzureichern, um fundierte Entwurfsentscheidungen zu treffen und diese gleichzeitig für andere transparent zu gestalten.

© Thilo Schwer 2017

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Datum: Mittwoch, 26. Juli 2017 10:48
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