Blog Designwissenschaften

Lehrauftrag Hauptstudium: Designtheorie

an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main
Sommersemester 2014

Das Zusammenspiel digitaler Technologien hat seit der Jahrtausendwende zu einer sprunghaften Ausdifferenzierung unserer materiellen Kultur geführt. Über einen Zuwachs an Vielfalt lässt sich diese Veränderung nicht hinreichend beschreiben. Die Herstellungsart ist bei etlichen Produkten weder direkt ablesbar noch gibt sie deren Verwertungszusammenhänge vor; Produktunterschiede sind ohne Vorwissen teilweise nicht mehr wahrnehmbar oder nur noch als Zusatzinformation zu vermitteln. Daneben fügen Bedienfolgen, Services oder auch Gebrauchsinszenierungen eine neue Interaktionskomplexität hinzu.

Dieser Komplexitätszuwachs hat auch auf Nutzerseite zu neuen Strategien geführt. Durch eine nuancierte Selektionskompetenz können Konsumenten feine Abstufungen wahrnehmen und bewerten. Zusätzlich heften sie Bedeutungen nur noch zeitbegrenzt an Produkte an und bilden hybride Identitäten aus unterschiedlichen Objekten. Aktive Konsumstrategien verfolgen darüber hinaus das Ziel, Waren durch Anpassung bzw. Veränderung aus der Anonymität der Massenproduktion herauszulösen oder emanzipative Alltagskulturen zu schaffen.

Im Seminar werden diese Phänomene anhand aktueller Texte beleuchtet. Dabei soll untersucht werden, welche Wechselwirkungen mit der Entwurfspraxis auszumachen sind bzw. welche Anforderungen sich aus aktiven Konsumformen für die Produktgestaltung ergeben.

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Datum: Dienstag, 30. Dezember 2014 20:33
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